Wenn es um die Gestaltung eines digitalen Produktes geht, sind Buttons nicht weg zu denken. Buttons ermöglichen Nutzern Aktionen auszuführen und Entscheidungen zu treffen. So einfach sie auch aussehen mögen: Es gibt bestimmte Regeln, die befolgt werden sollten, um ein Button-Konzept sinnvoll zu gestalten.
Buttons richtig platzieren
Buttons sind zentrale Wegweiser, damit Nutzerinnen und Nutzer ihr Ziel finden. Werden jedoch zu viele Buttons auf einer Seite eingesetzt oder fehlt eine klare visuelle Hierarchie, geht dieser Effekt schnell verloren. Mehr ist hier nicht automatisch besser: Wenn alles gleich wichtig erscheint, fällt es schwer, eine Entscheidung zu treffen und im Zweifel wird gar nicht geklickt. Ziel ist es daher, nur wirklich relevante Aktionen als Button abzubilden und diese so zu priorisieren, dass sie klar durch den Prozess führen, statt Nutzende zu überfordern.
Nicht jeder Button ist gleich
Button-Varianten und ihre Hierarchien
Für eine gute User Experience haben Webseiten oder Apps im besten Fall mehr als eine Button-Variante. Anhand der verschiedenen Button-Varianten kann der Nutzer unterscheiden, was wichtig ist und was nicht. Dabei kann zusätzlich zwischen den folgenden Buttons unterschieden werden:
CALL-TO-ACTION
Ein CTA-Button hat die höchste Priorität und sollte dementsprechend dargestellt werden. In den meisten Fällen fordert dieser Button den Nutzer auf sich „anzumelden“, „jetzt zu kaufen“ oder zu „registrieren“. CTA-Buttons werden im Grunde dort eingesetzt, wo möglichst viele Klicks generiert werden sollen.
PRIMÄR-BUTTON
Buttons mit einer hohen Priorität können genauso wie Call-to-action-Buttons gestaltet sein, aber auch weniger auffällig. Jedoch sollten sie stärker ins Auge fallen als ein Sekundär- oder Tertiär-Button. Primär-Buttons sind ein wichtiges Element, denn sie helfen dem Nutzer beispielsweise Vorgänge auszuführen, wie „Nächster Schritt“, „Speichern“, „Starten“.
SEKUNDÄR-BUTTON
Sekundäre Buttons sind in der Größe, Farbe und Form weniger auffällig gestaltet. Sie haben meist eine Alternativ-Funktion, wie beispielsweise „Abbrechen“ oder „Zurück“. Sekundär-Buttons werden oft neben Primär-Buttons platziert und bilden dadurch die alternative Funktion.
TERTIÄR-BUTTON
Tertiäre Buttons werden in der Regel kleiner gestaltet, sie tauchen aber oft in Verbindung mit Icons auf, die die Funktion unterstreichen. Mit diesen Buttons lassen sich beispielsweise Dinge „Bearbeiten“, „Löschen“ oder „Hinzufügen“.
Was ist die richtige Buttongröße?
Ist größer immer besser?
Ein Button sollte so groß sein, dass er auffällig genug ist und zugleich mit dem Mauscursor oder dem Finger gut getroffen werden kann. Dabei ist Fitts‘ Gesetz zu beachten. Es besagt, dass Elemente umso schwerer zu treffen sind, je weiter weg und je kleiner sie sind. Und je wichtiger Buttons sind, desto größer und auffälliger sollten sie sein. Diese Zusammenhänge sind sehr einfach und leicht nachvollziehbar – und doch werden sie in vielen Anwendungen ignoriert.
Bei Touch-Devices sind Buttongröße und Abstand zu anderen Elementen noch kritischer als bei der Bedienung mit der Maus, weil Nutzerinnen und Nutzer hier weniger präzise zielen können. Ein Daumen ist nun mal größer als ein Cursor. Studien zeigen, dass der durchschnittliche Zeigefinger 16 bis 22 Millimeter breit ist, die Fingerspitze, mit der wir Touchscreens bedienen, liegt bei etwa 8 bis 10 Millimetern. Entsprechend müssen Buttons nicht nur selbst groß genug sein, sondern auch genügend Weißraum um sich herum haben, damit Fehlklicks vermieden werden. Genau das betonen auch die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG): Sie empfehlen für klickbare Ziele eine Mindestgröße von 24 × 24 Pixeln und als deutlich komfortableren Richtwert 44 × 44 Pixel, wobei umliegender Weißraum zur Trefferfläche gezählt werden kann.
Den Button da platzieren, wo ihn Nutzende erwarten
Buttons sollten im besten Fall dort platziert werden, wo der Nutzer sie am einfachsten findet oder dort wo er sie erwartet. Der Nutzer sollte nicht nach Buttons suchen müssen. Buttons sollten nur für wirklich wichtige Aktionen verwendet werden. Es sollte vermieden werden zu viele Buttons einzusetzen. Sobald der Nutzer zu viele Möglichkeiten hat, wird ihm die Entscheidung schwerfallen. Im schlimmsten Fall entscheidet er sich am Ende gar nicht. Inhalte und Button sollten im besten Fall in einer Reihenfolge platziert werden, die so auch in einem persönlichen Gespräch stattfinden könnte.
Jeder Button hat mehrere Zustände
Ein Button kann folgende Zustände haben:
- Default: Dieser Zustand zeigt an, ob der Button aktiv oder inaktiv ist. Das bedeutet, ob er geklickt werden kann oder nicht.
- Focus: Der Button wurde mithilfe der Tastatur hervorgehoben.
- Hover: Fährt der Nutzer mit der Maus über den Button, verändert sich zum Beispiel dessen Farbe. So wird signalisiert, dass der Button klickbar ist.
- Pressed/Active: Ein Zustand, der angezeigt wird, wenn der Nutzer auf den Button klickt und hält (pressed) oder geklickt hat (active).
- Progress/Load: Dieser Status wird notwendig, wenn die Aktion nicht unmittelbar ausgeführt wird, sondern in Arbeit ist oder eine gewisse Ladezeit benötigt.
- Disabled: Dieser Zustand zeigt dem Nutzer, dass der Button inaktiv ist. Dieser kann aktiviert werden, wenn beispielsweise bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.
Der Button-Text kann entscheidend über den Erfolg des Buttons sein
Ein gutes Button-Label verrät dem Nutzer, was er mit dem Klickt auslöst. Wichtig hierbei ist es, den Text möglichst kurz zu halten. Buttons mit langem Text verlieren an Wirkung. Begriffe wie „Ok“, „Ja“ und „Nein“ sind oftmals irreführend und nicht aussagekräftig. Daher sollten optimalerweise Verben wie beispielsweise „Speichern“ oder „Bearbeiten“ verwendet werden.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Nutzer intuitiv handeln sollte, ohne lange darüber nachdenken zu müssen. Buttons sollten so gestaltet werden, dass der Nutzer sofort erkennt, was klickbar ist und zu welchem Zweck.
Auflösung des A-B-Testings:
Richtig ist Antwort B. Ein häufiger Fehler der gemacht wird, ist den Call-to-action Button als erstes zu platzieren, da dieser als erstes wahrgenommen werden soll. Doch das ist in diesem Fall nicht notwendig, da der Button bereits visuell hervorgehoben ist. Ebenso sollten Inhalte und Buttons so angeordnet sein, dass sie den Verlauf eins persönlichen Gesprächs wiedergeben.