Der große Parteien Website Check 2021

Design
UX
06
Sep 2021

Die Bundestagswahl 2021 steht vor der Tür. Die wichtigste Frage dabei natürlich: Wer wird Nachfolger:in von Angela Merkel? Die CDU-Politikerin ist seit 2005 Amt – damals waren Smartphones, Websites und mobiles Internet bei weitem noch nicht so verbreitet wie heute.

Worum geht es beim Parteien Website Check?

Der Kampf um Wählerstimmen spielt sich nicht nur bei Veranstaltungen und auf Wahlplakaten ab, sondern natürlich auch im Internet. Eine aussagekräftige Website ist daher das A und O. Wir haben die Websites der Parteien im Bundestag auf Herz und Nieren geprüft und in folgenden Bereichen bewertet:

  • Navigation
  • Conversion
  • Zielgruppen
  • Design
  • Joy of Use
  • Inhalt

Bei der möglichst sachlichen Analyse ging es nicht um persönliche Präferenzen im Design, sondern darum, wie die einzelnen Bereiche für die Partei-Website und Nutzer:innen funktionieren. Jede einzelne Kategorie wurden mit Punkten von 1-10 bewertet, wobei 10 das Maximum darstellt. So konnte aus User Experience Sicht festgestellt werden, welche Webseiten besser funktionieren als andere.

Unabhängig von der UX-seitigen Prüfung der Webseiten wurden die Seiten auch auf das Thema der Bundestagswahl hin bewertet.

Kommunizieren die Parteien ihre Ziele und Vorhaben deutlich auf den Webseiten?
Werden Nutzer:innen abgeholt mit den Inhalten?
Werden wichtige Informationen verständlich und schnell vermittelt?

All diese Bereiche und Fragen flossen in die Bewertungen der einzelnen Seiten mit ein. Im folgenden fassen wir die Ergebnisse des Parteien Website Check kurz zusammen.

Die CDU Website

Die Übersicht

Das Menü ist an sich sinnvoll und kompakt gehalten, allerdings gibt es Abstriche bei der Sichtbarkeit des CDU-Wahlprogramms. Weniger nutzerfreundlich ist auch die Menüführung, da alle Unterseiten der zweiten Menübene nur zufällig erreicht werden können. Minuspunkte gibt es zudem für die Farbwahl des Menüs, da es durch den farbverlauf teilweise schlecht lesbar ist.

Es gibt keinen Newsletter, worüber Nutzer:innen über aktuelle Themen der CDU informiert werden können. Für Anfragen gibt es ein Kontaktformular, dass aber unnötigerweise auf mehrere Schritte aufgeteilt ist und viele Daten abfragt, die in einer Standard-Kontaktanfrage unnötig sind. Das lässt die Kontaktaufnahme komplizierter erscheinen, als sie ist.
Zum Herunterladen von weiteren Informationen werden Downloads auf den Detailseiten am Ende der Seite platziert. Teilweise werden sie auch nur als unterstrichener Text im Fließtext dargestellt, was nicht wirklich zu erkennen ist.

Die Nutzerführung über die Navigation der CDU-Website ist nicht ideal, da nur die erste Menüebene abgebildet ist. Die meiste Navigation passiert über die Artikel, wobei die einzelnen Seiten besser vernetzt sein könnten. Da die klassischen CDU-Wähler tendenziell älter sind, könnte die Website mit der Menge an Inhalten und Bewegtbild eher abschrecken.

Das Design wirkt modern und durch die vielen Bilder und Videos auch emotional ansprechend. Durch die vielen sich bewegende Elemente ist der erste Eindruck etwas überfordernd. Insgesamt macht das Design einen guten Eindruck, die Startseite lädt dazu ein ins Detail zu gehen. Auf den Detailseiten wird es jedoch schnell langweilig, da Nutzer:innen immer wieder auf dieselben Seiten gelenkt werden und die einzelnen Inhaltsseiten sich nur textlich unterscheiden.
Die Bildsprache der CDU-Website ist im Ganzen betrachtet einheitlich, passen zur Marke und sind im Einklang mit dem Text. Allerdings wirken die Personenportraits sehr steif und unecht.

Es gibt interaktive Elemente auf der Website, wie eine Pinnwand und einige Kartenelemente. Das macht die Website spannender. Mehr erklärende Videos im Content wären gut.
Die vielen animierten Elemente machen die CDU-Website lebhafter, sind aber teilweise nicht optimal platziert, sodass sie vom Inhalt ablenken. Es gibt Hover-Effekte und Microinteractions, allerdings nicht bei allen Elementen.

Alle Inhalte werden schnell geladen, was eine reibungslose Nutzung gewährleistet. Auf der Startseite wird leider nur mit dem Logo wirklich klar, dass es sich um die Website der CDU handelt. Die Inhalte sind aktuell und treffen die Erwartungen an die Seite.


Die SPD Website

Die Übersicht

Das Menü der SPD-Website ist kompakt mit wenigen Hauptmenüpunkten und bietet damit eine schnelle Übersicht. Das Programm steht als vermeintlich wichtigster Punkt an erster Stelle. Leider gibt es auch bei diesem Menü kein Flyout. Entsprechend sind detailliertere Themen über das Menü nicht zu erkennen, sondern erst über die Verteilerseiten. Nutzer:innen müssen eigenständig über die einzelnen Detailseiten zu den einzelnen Themen finden. Das Design der Navigation ist durchschnittlich. Die Navigationspunkte sind auf einer weißen Hintergrundfläche platziert, sodass die Lesbarkeit immer gewährleistet ist.

Es gibt keinen richtigen SPD-Newsletter, um sich auf dem Laufenden zu halten, sondern lediglich einen Telegram-Channel sowie Social-Media-Kanäle. 

Es gibt unterschiedliche Kontaktmöglichkeiten und auch ein Formular. Ansprechpartner der SPD werden keine dargestellt, nur der Parteivorstand ganz allgemein. Das Kontaktformular ist durch die vielen fetten Linien etwas unübersichtlich. Die Markierungen der Felder ist sehr verwirrend, da klassischerweise die Pflichtfelder gekennzeichnet werden. Hier ist es jedoch genau andersherum und die optionalen Felder sind gekennzeichnet.

Die Nutzerführung ist mangelhaft, da sich Nutezr:innen nur anhand von Detailseiten weiterklicken können. Ein Flyout oder zumindest eine Übersicht der Detailseiten wäre sinnvoll. 

Die typischen Nutzerszenarien sind abgedeckt durch das Parteiprogramm, Mitglied werden, Pressekontakt etc.
Die Zielgruppe findet sich in der Website kaum wieder. Die Gestaltung ist sehr plakativ, allerdings extrem textlastig. Das dürfte keiner Zielgruppe der SPD wirklich gut gefallen.

Die SPD-Website ist sehr plakativ und an sich optisch auch ansprechend, allerdings ist das Rot zu extrem. Es gibt sehr Bilder, wovon die meisten Olaf Scholz portraitieren. Das Wahlprogramm wird immer wieder prominent hervorgehoben. Das Rot könnte kreativer eingesetzt werden, um die Masse zu vermeiden. 

Der erste Eindruck der SPD-Website ist grundsätzlich nicht schlecht, aber leicht überfordernd. Es gibt extrem viele rote Flächen, sehr viele Buttons, dazwischen auch noch Bilder und Text.
Es gibt einige eigene Schwarz-Weiß-Bilder, die sich mit vielen Stockbildern durchmischen. Dadurch wirkt die Bildwelt nicht einheitlich. Zudem sind einige Texte leider viel zu lang

Es gibt einige Scroll-Interaktionen auf der Seite, was die Nutzung insgesamt spannender macht. Durch Popups werden wichtige Inhalte angeteasert, die aber nach mehrmaligem Aufrufen der Seite eher störend sind. Weitere interaktive Elemente oder Microinteractions gibt es nicht.

Durch das Logo in Bild- und Textform wird direkt klar, dass es um Politik geht. Ansonsten gibt es keinen allgemeinen Einstieg in die SPD, sondern direkt einen Themeneinstieg. Die Übersichtsseiten sind ausgeglichen mit Text und Bild gefüllt. Die Detailseiten jedoch sind geprägt von Textwüsten. Dabei wurden augenscheinlich Print-Dokumente 1:1 ins Web übertragen. Die Inhalte der Seite sind aktuell.


Die GRÜNE Website

Die Übersicht

Das Menü ist reduziert auf wenige Menüpunkte. Das Programm als erster Menüpunkt ist gut platziert. Eine Art CTA stellt der Punkt „Aktiv werden“ dar, da er separiert und hervorgehoben ist. Dieser Punkt steht immer im Vordergrund und sticht durch die Farbgebung hervor.

Auf der Startseite gibt es keinen Slider, dafür ein Headerbereich mit großem Bild und CTA zu Informationen zur Bundestagswahl, sodass Nutzer:innen hier direkt zum wichtigsten Thema abgeholt werden.

Ein direkter Link zur Newsletter-Anmeldung befindet sich klein im Footer. Auf der Startseite der Grünen-Website gibt es zwei Anmeldeformulare – eins für den Wahlkampf und eins für eine Spende. Es werden keine Vorteile für den Newsletter kommuniziert, sondern nur, dass allgemeine Updates zu erwarten sind. Entsprechend können keine individuellen Inhalte ausgespielt werden.

Das Formular ist an sich nutzerfreundlich, durch den Datenschutz-Text allerdings sehr lang. Es gibt leider kein Kontaktformular, sondern nur allgemeine Kontakte mit E-Mails-Adresse, Telefonnummer, Adresse und Fax. Alle einzeln dargestellten Personen sind mit kompletten Kontaktdaten sowie Social-Media-Verlinkungen dargestellt.

Die Nutzerführung geschieht hauptsächlich über die Detailseiten. Diese sind teilweise sehr lang, wodurch die weiterführenden Teaser sehr weit unten auf der Seite sind. Es gibt keine Ankernavigation auf der Seite, um direkt zu bestimmten Themen springen zu können. Auf den Detailseiten werden nicht immer weiterführende Teaser angeboten, sodass Nutzer:innen in Sackgassen landen.

Die tendenziell jüngere Zielgruppe der Grünen kann sich teilweise wiederfinden. Zwar sind die Themenbereiche gut dargestellt, allerdings sollten es deutlich weniger Textwüsten sein, damit die Inhalte schneller überflogen werden können (Bilder, Icons, Stichworte wären gut).

Die Übersichtsseiten sind gut gestaltet, die Detailseiten optimierungsbedürftig. Das CD der Grünen wurde für die Website modern interpretiert, was insgesamt sehr stimmig wirkt. Der erste Eindruck der Seite ist insgesamt gut, nur das Grün über den Bildern wirkt nicht gesund.

Die Bildsprache ist zum Großteil einheitlich und stimmig mit einem guten Mix aus Illustrationen und Fotografien. Durch diese Mischung wirkt die Seite deutlich jünger. Die Schriftgrößen sind gut gewählt, nur einige Headlines sind zu groß.

Es gibt keine interaktiven Elemente. Zumindest ein Kartenmodul zur Ansicht der lokalen Grünen-Parteigruppen wäre nett. Es sind keine Microinteractions vorhanden, aber zumindest fast immer Hovereffekt

Beim ersten Blick auf die Seite ist an der Farbe zu vermuten um welche Partei es handelt. Eine richtige „Aufklärung darüber, um welches Thema, welche Partei es sich handelt, gibt es nicht.

Insgesamt gibt es inhaltlich zu viele sehr lange Texte, was sich nicht gut lesen lässt. Diese Texte sind immerhin durch Headlines und Absätze unterteilt. Es gibt einige aktuelle Inhalte wie News und Presseartikel.


Die FDP Website

Die Übersicht

Das Menü hat im Vergleich mehr Hauptmenüpunkte, ist aber trotzdem sehr übersichtlich. Die Hauptmenüpunkte lassen sich nicht klicken, nur die im Flyout stehenden Unterseiten. Das Flyout funktioniert gut und auch die Anzahl der Unterseiten ist weder zu viel noch zu wenig.

Die Menüleiste der FDP-Website ist an bekannter Stelle oben platziert, ebenfalls sticky und hat einen weißen Hintergrund, sodass die Lesbarkeit immer gegeben ist. Es gibt auf den Detailseiten keine Breadcrumb zur Orientierung.  

Die Newsletter-Anmeldung ist per Link im Footer platziert. Zusätzlich dazu gibt es ein großzügig platziertes Formular auf einiges Seiten. Das Formular ist reduziert mit nur einer Pflichtangabe, der E-Mail-Adresse. Wozu die Handynummer abgefragt wird, ist fraglich. Der Datenschutz ist hier nicht anzuhaken, sondern wird automatisch vorausgesetzt.

Es gibt kein Kontaktformular, nur allgemeine Kontaktinformationen mit E-Mails-Adresse und Postanschrift, sowie den einzelnen Anschriften der Landesverbände. Beim Pressekontakt sind einige FDP-Ansprechpartner dargestellt mit allen nötigen Kontaktinformationen.

Nutzer:innen werden unabhängig von der Navigation über Teaser auf den Detailseiten weitergeleitet. Die Auswahl dabei ist manchmal zu groß, manchmal gibt es aber auch gar keine Weiterleitung und damit eine Sackgasse. Die typischen Nutzerszenarien sind abgedeckt, wobei kein Austausch oder Interaktion mit Nutzer:innen stattfindet.

Die FDP-Seite ist insgesamt optisch ansprechend, wobei die Detailseiten sehr textlastig sind. Das CD wurden für die Website berücksichtigt und modern interpretiert. Die Elemente wirken insgesamt stimmig und der erste Eindruck lädt zum Weiterklicken ein.

Die Bildsprache ist nicht einheitlich. Es gibt Schwarz-Weiß-Bilder, die sehr dramatisch wirken und dazu farbige eher harmonisch wirkende Bilder. Das wirkt insgesamt eher weniger passend.

Die Schriftgrößen sind gut gewählt, teilweise gibt es aber zu viel Text und an anderen Stellen gibt es zu wenig Inhalte, bzw. die Inhalte werden in Akkordeons versteckt.

Es gibt keine interaktiven Elemente, außer Tabs und Akkordeon. Microinteraktions sind nicht vorhanden und auch Hovereffekte gibt es nicht überall. Dadurch sind klickbare Elemente nicht unbedingt zu erkennen.

Das Logo ist auf der FDP-Startseite in der Navigationsleiste präsent. Sonst gibt es keine Hinweise auf die Partei, das Thema oder die Schwerpunkte. Die Texte sind insgesamt zu lang. Die Kernthemen werden optisch hervorgehoben, konkurrieren optisch aber mit den allgemeinen Themen, sodass Nutzer:innen vielleicht nicht direkt auf die Forderungen/Kernthemen kommen.

Es gibt aktuelle Inhalte wie News der FDP, die aber eher versteckt sind, da sie nicht über das Menü aufzufinden sind.


Die LINKE Website

Die Übersicht

Das Menü ist an sich sinnvoll und kompakt gehalten. Der Menüpunkt Wahlen steht an erster Stelle und enthält als Unterpunkt das Wahlprogramm, was in diesem Wahljahr sehr sinnvoll ist. Das Flyout ist versteckt hinter einem Hamburger-Menü, dass sich oben rechts einblendet beim Runterscrollen. Im Footer findet man zudem eine Sitemap, die einen guten Gesamtüberblick über die Webseite liefert. Die Hierarchie der Seiten könnte hier jedoch besser visualisiert werden. Durch die gleiche Schriftgröße ist die Linke-Website nicht scannbar.   

Es gibt einen Newsletter, über den sich die Nutzer:innen über aktuelle Themen und die Linke allgemein informieren können. Auf der Startseite und den Folgeseiten wird der Newsletter mit verschiedenen Teasern beworben, dabei werden die Vorteile kommuniziert. Die Anmeldung ist sehr einfach und reduziert. Leider ist der Newsletter nicht auf die Interessen der Nutzer:innen individuell anpassbar.

Für Anfragen gibt es ein Kontaktformular, sowie den Kontakt zur allgemeinen Pressestelle der Linken. Zudem gibt es im Footer einige Telelfon-Hotlines wie Bürgerdialog oder Mitgliedsfragen. Das Kontaktformular ist übersichtlich, könnte noch weiter reduziert werden. Leider gibt es nahezu keine Mitarbeiterbilder, was mehr Vertrauen und Nähe schaffen könnte.

Die Nutzerführung über die Navigation und das Hamburger Flyout ist gut. Eine weitere Nutzerführung findet über die Artikel statt, wobei die einzelnen Seiten besser vernetzt sein könnten. Durch auffällige Teaser wie „die Linke fordert“ werden die Forderungen der Partei deutlich auf zahlreichen Seiten kommuniziert. Das grenzt die Linke klar von ihren Wettbewerbern ab und hilft den Nutzer:innen sich zu entscheiden. Somit schafft es die Linke besonders gut auf die typischen Bedürfnisse der Wähler:innen einzugehen.

Die Bildsprache zeigt zahlreiche Bilder von aktiven Mitgliedern. Dies entspricht der Zielgruppe der Partei und vermittelt ein authentisches Bild und Vertrauen. Die Webseite ist in einem schlichten, modernen und zeitlosen Stil dargestellt, das sowohl ältere als auch jüngere Zielgruppen gleichermaßen anspricht.

Das Design wirkt modern, ansprechend und einfach. Das Rot als Akzentfarbe überwiegt, wird jedoch gut kombiniert mit anderen Farbtönen aus dem Corporate Design. Dadurch wirkt das Design sehr abwechslungsreich. Die Linke-Seite spricht mit ihren abwechslungsreichen Modulen und nutzerorientierten Content-Aufbereitung eine breite Zielgruppe von jung bis alt an. Die ansprechende Darstellung schafft es die Lesezeit auf den Detailseiten zu erhöhen.

Die Bildsprache zeigt viele aktive Mitglieder. Die Bilder sind harmonisch, vielfältig und authentisch. Der Nutzer erhält einen positiven Eindruck von den Mitgliedern. Die Headlines und Texte sind alle gut lesbar. Die Detailseiten werden gut unterteilt mit Unterüberschriften und hilfreichen Teaser-Elementen.

Die Joy of Use reduziert sich bei der Webseite auf das Design, die Teaser und die Bilder. Interaktive Elemente, Animationen oder Scroll-Effekte gibt es nicht. Davon könnte es mehr geben. Interaktive Karten wären hilfreich für die Darstellung der Wahltour oder des Bundesausschusses. Hier wurden stattdessen einfache Akkordeons oder Filter verwendet.

Alle Inhalte werden schnell geladen, was eine reibungslose Nutzung gewährleistet. Auf der Startseite wird durch das Logo, die Spitzenkandidaten und zahlreiche Kampagnen-Teaser deutlich, um welche Partei es sich handelt.

Die Detailseiten sind sehr nutzerorientiert aufbereitet. Die Forderungen der Linken werden bei jedem Thema deutlich herausgestellt. Die Texte scheinen speziell für das Medium Web aufbereitet worden zu sein. Dieses verlängert die Lesezeit der Nutzer:innen vornehmlich. Die Inhalte sind aktuell und treffen die Erwartungen an die Seite.


Die AfD Website

Die Übersicht

Das Menü ist übersichtlich mit sechs Hauptmenüpunkten. Durch das einfache Flyout erhalten die Nutzer:innen einen guten Überblick über die Unterseiten der zweiten Ebene. Weitere Unterseiten sind durch die Übersichtsseiten und Teaser erreichbar. Einige Begriffe in der Navigation ähneln sich sehr, teilweise gibt es Doppelungen, die vermieden werden könnten.

Die Hauptnavigation ist sticky auf blauem Hintergrund. Die Lesbarkeit und Schriftgröße ist gut gewählt. Die Hover-Effekte animieren zum Klicken. Das AfD-Logo ist sehr prominent oben links platziert. Der Headerslider bietet zwar einen ersten Einblick in die Fokusthemen, wirkt aber unübersichtlich und überladen. Die viele Bewegung durch den Zoom-Effekt und der Wechsel der Slides bringen Unruhe in die Seite.

Der AfD-Newsletter wird nicht prominent im Footer oder in den Teasern beworben. Man findet ihn leider erst über die Suche. Der Mehrwert für die Anmeldung wird nicht kommuniziert. Das Anmeldeformular ist sehr kompakt gehalten mit den nötigsten Formularfeldern. Es gibt keine Kennzeichnung von Pflichtfeldern. Dies wird leider erst bei der Fehlereingabe deutlich. 

Es gibt unterschiedliche Kontaktmöglichkeiten, wie ein kompaktes Kontaktformular, eine Deutschlandkarte mit direktem Link zu den AfD-Landesverbänden-Webseiten, Telefonnummern mit Sprechzeiten und allgemeine Kontaktdaten. Ansprechpartner werden keine dargestellt, nur der Parteivorstand ganz allgemein.

Die Nutzerführung ist teilweise mangelhaft, da sich viele Unterseiten doppeln oder thematisch ähneln. Hier könnten Inhalte besser zusammengefasst werden, und der Fokus auf eine klare eindeutige Nutzerführung gelegt werden.

Der gesamte Content der Webseite hat einen klaren Fokus auf Parteiziele und bedient die nutzerorientierten Szenarien oftmals nur mit der Verlinkung PDFs, teilweise auch gar nicht.  Die Zielgruppe findet sich in der Webseite nur bedingt wieder. Zwar entsprechen die Bildwelten häufig den Parteiplakaten und vermitteln ein einheitliches Bild, es könnten jedoch mehr Bilder von AfD-Mitgliedern dargestellt werden. Somit bleibt der Eindruck zwar professionell, jedoch etwas unnahbar und inszeniert.

Die AfD-Website ist sehr plakativ und an sich optisch ansprechend. Der Inhalt wirkt manchmal schnell überfordernd durch die zahlreichen Headlines und Texte auf den Bildern. Die Bilder, vor allem die Plakatmotive sind hochwertig und wecken Emotionen. Die Bildauswahl ist harmonisch, wirkt durch die ähnliche Darstellung von Einzelpersonen auf Dauer aber langweilig und inszeniert. Hier wäre mehr Authentizität sinnvoll.

Die Textlängen sind häufig eher kurzgehalten. Es könnte an einigen Stellen mehr erklärenden Text zu den Downloads geben, um nicht nur Print-Content abzubilden. Unter Programm gibt es häufig lange Absätze und Textwüsten, da der Print-Content unverändert als Text abgebildet ist.

Es gibt einige wenige Scroll-Animationen auf der Startseite, was jedoch nicht besonders auffällt. Auf der Startseite gibt es einen Wahl-Countdown, der automatisch runterzählt.  Die Animation im Header-Teaser, sowie der Wechsel der einzelnen Slides ist eher überfordernd und hektisch. Zoom-Hovereffekte auf einzelnen Teasern sind ansprechend jedoch nicht einheitlich gehalten.

Durch das Logo in Bild- und Textform wird direkt klar, um welche Partei es sich handelt. Der Einstieg auf der Webseite läuft ansonsten über die Themen und das AfD-Wahlprogramm.

Die Startseite wird schnell geladen. Bei den Unterseiten sind die Ladezeiten vor allem durch die häufigen Download-Teaser zu lang und sollten optimiert werden. Die inhaltliche Darstellung auf den Unterseiten ist optimierungsbedürftig. Häufig wird der Inhalt als PDF oder Download dargestellt. Eine inhaltliche Zusammenfassung würde den Nutzer:innen helfen. Die Inhalte der AfD-Seite sind aktuell.

Zusammenfassung

Fakt ist: Keine der Seiten sticht positiv heraus, da alle Seiten positive und negative Aspekte haben. Betrachtet man aber nur das Design, so ist die Seite der SPD am unattraktivsten, da das Rot zu dominant eingesetzt wird. Gefolgt von dem Design der AfD, dass durch ähnliche Elemente überladen wirkt und auf den Unterseiten eher langweilig ist.

Die Seiten der FDP und Grüne sind im Design etwas reduzierter, dadurch angenehm schlicht, ohne dabei langweilig zu wirken. Auf der CDU-Seite bewegt sich viel, was vom eigentlichen Inhalt eher ablenkt. Aus Nutzer:innensicht gibt es keine Seite, die schlecht zu benutzen war. Was aufgefallen ist: Die Kanzlerkandidat:innen werden bei allen Seiten sehr in den Vordergrund gerückt. Das Programm zur Wahl ist bei einigen Seiten aber leider eher weniger im Fokus. Die Linke stellt auf den Unterseiten die Forderungen und Lösungen zum Wahlprogramm am besten dar.

Hier zeigt sich auch, dass eine spezielle Aufbereitung des Inhalts für Online-Medien einen klaren Vorteil für die Verweildauer bietet.

Anfrage für den vollständigen Parteien Website Check:

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Autor:in

Anna Theresa

UX